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Eine Geschichte des Königshauses der Falkenlande

Begonnen von myriel, 17.Juli.2019, 15:30:34

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myriel

Dieser Text befindet sich als Abschrift in der Halle der Stimmen Bibliothek (Anja, kannst du den reinstellen, ich musste ihn fotografieren, deins ist sicher die bessere Qualität).

Taraxa Schluckspecht

Vor der Entstehung des Königshaus lebten die Menschen der Falkenlande in Stämmen, die sich häufig uneins waren. Das Land hatte noch keinen Namen, und es hätte auch niemand gesagt, dass es sich um ein Land handelte, sondern nur um Ebenen und Wälder.

Die Menschen in den Ebenen waren Bauern. Sie bebauten die Felder und lebten von der Viehzucht. Oft trugen sie Kleidung aus Leinen oder Wolle. Händler und Lehrer waren ihnen willkommen, auch jene von außerhalb. Die Menschen in den Waldgebieten lebten von der Jagd und bauten ihre Häuser aus dem Holz der Bäume. Sie kleideten sich in Leder und kannten keine Schrift. Mit anderen Stämmen wollten sie nichts zu tun haben und waren bekannt dafür, ihre Waffen auch auf Menschen zu richten, die ihre Wälder besuchen oder ihre Bäume schlagen wollten. In den Bergen lebten wenige Menschen; sie bauten Erz und Kohle ab und tauschten diese, doch blieben sie manchmal hungrig, da die Bauern ihnen nicht immer Essen zum Tausch geben konnten. Die Menschen an der Küste lebten von der Fischerei und manchmal auch von den Handelsschiffen, die Waren von fernen Ländern brachten. Manche Dörfer waren aufgeschlossen und hießen die Reisenden willkommen; dort bildeten sich oft Städte mit Handelshäusern, Handwerkervierteln und Schulen. In anderen Fischerdörfern lebten eigenbrötlerische Stämme. Dort bildeten sich keine Städte, und die Menschen wurden immer wortkarger und misstrauischer.

Es kam der Tag, an dem die Reisenden nicht mehr Waren und Wissen in das Land brachten, sondern Krieg und Herrschaft. Die Menschen begriffen erst spät, dass sie zusammenhalten mussten, um nicht Opfer dieser Fremden zu bleiben. Sie wählten einen Häuptling aus einem Waldstamm, der sich auf den Falken als sein Schutztier berief. Die Waldstämme konnten gut kämpfen, und so einten sie die Menschen unter dem Banner Falk des I. und machten ihn zu ihrem König.

Nach langen, harten Kämpfen hatten die Menschen das Land von den Reisenden befreit. König Falk der I. sorgte dafür, dass sie einig blieben und sich nicht mehr bekämpften. Auch ist er es, der das erste Gesetzbuch schreiben ließ, das Mord, Totschlag und Diebstahl unter Strafe stellte. Sein Sohn, König Falk der II., tat viel für den Handel. Er ließ Straßen bauen und Münzen prägen, so dass man sich auf das Gewicht einer Gold- und Silbermünze verlassen konnte. Auch erließ er das Gesetz, dass alle Reisenden, die per Schiff in die Falkenlande einreisen, Gäste des Landes sind, denen, so lange sie sich an das Gesetz halten, freundlich aufzunehmen sind. Die Zeit des Krieges war lange vergessen, und die Häfen des Landes wurden zu Orten des Handels und des Austausches.

Falk der VI. ließ die Schulen ausbauen und erste Universitäten errichten. Auch hier waren Gelehrte aus dem Ausland willkommen, selbst wenn sie keine Menschen waren, sondern fernen Völkern entstammten. So kamen mehr Reisende ins Land, und auch die Menschen in den Falkenlanden zogen öfter um als früher. Die Städte wuchsen, und allerlei magische Kunde fand Verbreitung. Manch Schurkerei und manch magisches Experiment störte das Leben der Rechtschaffenen. Um den Überblick zu behalten und dafür zu sorgen, dass Recht und Ordnung nicht gestört würden, ließ sein Sohn, König Falkhold der I., einführen, dass sich alle registrieren lassen müssen – die Menschen der Falkenlande dort, wo sie geboren werden, die Gäste hingegen, wenn sie ins Land kommen. Magie wurde dem Gesetz unterstellt, auf dass niemand mit ihr Schaden anrichten möge.

Der Falke ist in den Falkenlanden ein Symbol der Einigkeit, der seine Schwingen über die Gemeinschaft der Menschen breitet. Er ist ein Symbol der Wachsamkeit, der mit scharfen Augen darauf achtet, dass niemand mehr Unfrieden und Schaden in dieses Land bringt. Er ist ein Symbol der Wehrhaftigkeit, denn er hat Krallen und einen spitzen Schnabel für den Fall, dass er ihrer bedarf. Aber er ist auch ein Symbol der Weisheit und Bedachtsamkeit, denn er beobachtet lange und in Ruhe, bevor er handelt. Als Symbol des Königshaus der Falkenlande steht er für Wohlstand, Bildung, Offenheit und Frieden.